zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

Biege, Holger

May, Gisela

Busch, Ernst

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Wachholz, Bärbel

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Schlagersänger Thomas Lück

Brauer, Helga

Mentzel, Achim

Hansen, Michael

Eichler, Hartmut


Brecht-Interpretin Gisela May ist tot * 31. Mai 1924, Wetzlar
† 02. Dezember 2016, Berlin
(92 Jahre)

Gisela May (1924-2016)

Die Schauspielerin und Sängerin Gisela May ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Wie das Berliner Ensemble mitteilte, starb sie am Freitagmorgen. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Interpretationen von Brecht-Texten. Von 1978 bis 1992 spielte May die "Mutter Courage" von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble und trat damit in die Fußstapfen von Helene Weigel. Insgesamt 30 Jahre lang war May am Berliner Ensemble tätig. Intendant Claus Peymann zeigt sich bewegt:

Für mich war Gisela May nach Helene Weigel die 'Königin' des Brecht-Theaters. Mit ihr stirbt eine der großen Künstlerinnen der untergegangenen DDR. Das Berliner Ensemble ist in Trauer.
Claus Peymann, Intendant des Berliner Ensembles

Auch der designierte Kultursenator in Berlin, Klaus Lederer (LINKE) meldete sich bereits bei Twitter zu Wort:

Gisela May war eine große Chansonnette. Nicht nur ihre "7 Todsünden" und ihr "Mahagonny" haben Maßstäbe gesetzt.
Klaus Lederer

Gisela May – Brecht-Weill Songs (1989, CD) - Discogs

Gisela May wurde 1924 als Tochter des Schriftstellers Ferdinand May in Wetzlar geboren. Von 1942 bis 1944 studierte sie an der Leipziger Schauspielschule. 1957 wurde sie von Hanns Eisler entdeckt. May wurde mit zahlreichen Preisen überhäuft, darunter sind der Nationalpreis der DDR für Literatur und Kunst, das Filmband in Gold und das Bundesverdienstkreuz I. Klasse.

Als Chanson-Interpretin veröffentlichte sie zudem mehrere Alben und machte sich mit Auftritten an der New Yorker Carnegie Hall und Mailänder Scala auch international einen Namen.

Am 24. Januar 2013 war May im Rahmen der Kurt-Weill-Woche an der Komischen Oper Berlin zum letzten Mal auf der Bühne zu erleben. Gisela May lebte seit 1951 in Berlin. Die letzten beiden Jahre habe sie zurückgezogen und "umsorgt von ihrem Freundeskreis" gelebt, erklärte die Akademie der Künste Berlin, deren Mitglied May seit 1972 war. Akademie-Präsident Klaus Staeck erklärte, ihr energischer, frischer, fordernder Ton, ihre bewundernswerte Disziplin und ihre inspirierende Direktheit werden fehlen.


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04